Schwebende Wollknäule mit Bomben an Bord

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Die Großen Wollschweber, oft auch als „Hummelschweber oder Hummelfliegen“ bezeichnet, gehören zur Familie der Wollschweber (Bombyliidae) und zeichnen sich u.a. durch ihren schwebenden Flug und ihr pelziges Aussehen aus. Sie ernähren sich von Nektar und sind häufig in blühenden Wiesen und Gärten zu finden.

Hier auf, bzw. eher an (schwebend!) dem herrlich, blühenden Wiesenschaumkraut:

Was sie jedoch besonders interessant macht, ist ihre Beziehung zu den Wildbienen. Die Großen Wollschweber sind sogenannte Parasitoiden, was bedeutet, dass ihre Larven als Parasiten in den Nestern anderer Insekten leben und sich von ihnen ernähren.

… „Ein Parasitoid ist somit ein Organismus (in diesem Fall ein Insekt), der während eines Teils seines Lebenszyklus in oder auf einem anderen Organismus lebt und ihn dabei schädigt oder tötet.“

Die bevorzugten Wirte der Wollschweberlarven sind oft z.B. auch Wildbienen, insbesondere solche, die in den Boden graben, wie hier z.B. die Sandbienen, hier vermutlich eine Weiden-Sandbiene:

Die Weiden-Sandbiene ist mehreren Brutparasiten ausgesetzt. Während die Rothaarige Wespenbiene (Nomada lathburiana) ihre eigenen Eier in die Brutzellen legt, werfen die Weibchen des Großen Wollschwebers Ihre Eier einfach in der Nähe der Nester ab. Von da aus graben sich die aus den Eiern schlüpfenden Larven des Großen Wollschwebers selber in die Brutzelle der Weiden-Sandbiene!

Wahnsinn! Das das so nahezu (automatisch) geht und von der Natur so programmiert wurde!

Die Weibchen der Großen Wollschweber suchen also gezielt nach den Nestern von Wildbienen, um ihre Eier dort abzulegen. Sobald die Wollschweberlarven schlüpfen, machen sie sich auf die Suche nach den Larven der Wildbienen, um sich an ihnen zu parasitieren. Dies mag auf den ersten Blick wie ein räuberisches Verhalten erscheinen, aber es ist ein faszinierendes Beispiel für die Komplexität und Vielfalt der Beziehungen in der Natur.

Obwohl die Beziehung zwischen den Großen Wollschwebern und den Wildbienen auf den ersten Blick parasitär erscheint, ist sie letztendlich auch eine Form, eine Art der Symbiose. Indem die Wollschweber die Populationen von Wildbienen kontrollieren, können sie dazu beitragen, das Gleichgewicht in den Ökosystemen zu erhalten. Gleichzeitig profitieren die Wollschweber von den Ressourcen, die die Wildbienen bieten.

Die Verbindung zwischen den Großen Wollschwebern und den Wildbienen ist ein faszinierendes Beispiel für die komplexen und oft überraschenden Interaktionen, die in der Natur stattfinden. Wenn wir die Vielfalt und Schönheit der natürlichen Welt schätzen, sollten wir auch die unscheinbaren Partner wie die Großen Wollschweber und die Wildbienen würdigen, die einen wichtigen Beitrag dazu leisten.

Der Blick auf unser schönes Wiesenschaumkraut lohnt sich also durchaus.

Zusätzlich zum Großen Wollschweber konnte ich noch einen Stolperkäfer auf dem Wiesenschaumkraut sichten:. In den Jahren davor habe ich den Stolperkäfer erst immer im Mai gesichtet:

Liebe Grüße

Eure Natur AG Bramsche

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